Allgemein

Kein ruhiges Remagen

Auf die Straße gegen rechten Terror!

Am 16.11. wollen erneut Neonazis durch Remagen marschieren. Wie auch in den letzten Jahren wird es eine Demonstration gegen den Naziaufmarsch geben, zu der das Bündnis NS Verherrlichung stoppen aufruft. Es gibt eine gemeinsame Anreise aus Bonn, an der wir uns auch beteiligen werden.

Kommt am 16.11. um 9:45 Uhr zum Bonner HBF auf Gleis 3 und fahrt gemeinsam mit uns zur Demonstration!

Für weitere Informationen könnt ihr den Aufruf vom Bündnis lesen:

Das Bündnis „NS-Verherrlichung stoppen!“ ruft auf zur Antifaschistischen Demonstration: Samstag, 16. Nov. 2019 in Remagen, 10:30 Uhr am Bahnhof

Same procedure as every year:

Der Naziaufmarsch, der diesen November zum elften Mal in Remagen stattfindet, wäre vielleicht mit anderen geschichtsrevisionistischen Veranstaltungen vergleichbar. Denn überall dort, wo auf deutschem Territorium irgendwann einmal deutsche Soldaten gestorben sind, tun sich irgendwann rechte Strukturen hervor, die dieses historische Ereignis als Anlass für rechte Hetze, Geschichtsrevisionismus und völkische Propaganda nutzen (Opfermythos „Rheinwiesenlager“, 2016). Den Aufmarsch in Remagen gibt es inzwischen seit über zehn Jahren. Das zeigt, wie leicht es Faschisten im Hinterland haben und wie schwer es für Antifaschist*innen ist, dagegen etwas zu tun. Gegen den faschistischen Trauermarsch und eine Haltung des Wegsehens ruft das Bündnis NS-Verherrlichung stoppen zum lautstarken Protest am 16.11. um 10:30 in Remagen auf.

Für Neonazis in Westdeutschland ist Remagen eines der wichtigsten Treffen im Jahr, denn der Trauermarsch ist so etwas wie ein Schaulaufen des who-is-who der rechten Szene (Das Netzwerk der „Generation Terror“, 2015). Neben Mitgliedern von der Partei „Die Rechte“, der „JN Ahrtal“, dem „III Weg“ und der NPD, nehmen auch Personen elitärer nazistischer Organisationen an dem Aufmarsch teil (Jahresrückblick 2014 – Neustrukturierungen, Verknüpfungen, Vernebelungen in Rheinland-Pfalz, 2014). Darunter ranghohe Kader von Burschenschaften und Kameradschaften. Auch die Strukturen um die ehemnalige freie Kameradschaft „Aktionsbüro Mittelrhein“, die unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt waren, spielen nach wie vor bei dem Naziaufmarsch eine bedeutende Rolle.

Lautstark und entschlossen wollen wir am 16.11. ab 10:30 Uhr den Nazis entgegen treten. In einer Zeit, in der sich der rechte Terror ermutigt fühlt und die faschistische AfD durchschnittlich mehr Wählerstimmen als die Linkspartei erhält, ist es an uns zu zeigen, dass wir die gesellschaftliche Regression nicht kommentarlos geschehen lassen. Auch wenn sie sich in der verschlafenen Provinz in Sicherheit wähnen, werden wir dennoch vor Ort sein und ihren Trauermarsch mit Pauken und Trompeten zum Desaster machen.